Die gewalttätigen Übergriffe in Paris, die letzte Woche siebzehn Tote gefordert und Millionen dazu bewegt haben, vereint auf den Straßen von Paris zu marschieren, sind symptomatisch für die neue Art von Konfrontation, die das Leben, die Politik und das Wirtschaftssystem erschüttert. Die großen Unterschiede einmal in Religion und Kultur und zum anderen in der Art und Weise, wie wir versuchen unser Leben zu bewältigen, veranlassen viele Menschen auf dieser Erde, ihr Leben im Gegensatz zu den anderen zu sehen – in starker Abhängigkeit von Ideologien, die bei allen Betroffenen eine Rolle spielen. Angst, Pessimismus und der Mangel an Vertrauen prägen das tägliche Miteinander in vielen Teilen der Welt, aber auch unsere internationale Politik.
Als vor genau 25 Jahren das Globale Forum für hochrangige geistliche und parlamentarische Führungspersönlichkeiten in Moskau ins Leben gerufen wurde, war dies ein Zeichen für den Beginn einer neuen Ära der Offenheit und des Optimismus und eine düstere Periode des Misstrauens und der Zwietracht wurde damit beendet. Zwei Monate zuvor war die Berliner Mauer gefallen und die Sowjetunion und die USA suchten nach dem Kalten Krieg einen Weg der Kooperation. Präsident Gorbatschow, der die Öffnung der Sowjetunion vorantrieb, war bereit, für mehr als 1.000 religiöse und politische Führungspersönlichkeiten einen mehrtägigen Dialog über die drängenden globalen Probleme zu veranstalten. Im Unterschied zu heute suchten die Führungspersönlichkeiten nach neuen Wegen in die Zukunft, indem sie sich auf Gespräche einließen – statt die Brücken des Dialogs einzureißen.
Die Anwesenden hatten sich dafür entschieden, einander zu vertrauen und sich über kulturelle und politische Unterschiede hinaus zu verständigen.… Continue reading